Der Pelz war schon in der jüngeren Steinzeit ein wichtiges wärmendes wie auch schmückendes Kleidungselement. Nachdem im Mittelalter der Pelz dazu verwendet wurde, Kleidungsstücke damit zu füttern, fand er in der Rokokozeit nun auch als Besatz Verwendung. Seit Ende des 19. Jahrhunderts kleidet der Pelz die Menschheit und Pelzmäntel aus Zobel, Chinchilla und Nerz wurden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Wie schon damals, werden auch heute noch Pelzmäntel von speziell ausgebildeten Kürschnern hergestellt. Zu Zeiten des Wirtschaftswunders war der „Persianer“ in aller Munde und durch Alternativen aus Persianerklauen und -stücken war es auch weniger betuchten Herrschaften möglich, im Kaufhaus einen Pelzmantel zu erstehen. Nach der „Persianer“-Welle spielte der Nerz eine immer größer werdende Rolle beim Kauf eines Pelzmantels. In den 50er und 60er Jahren reduzierte sich das Materialangebot auf Nerz, Nutria und Fuchs und ließ die Pelzmode auf Grund des Verlustes an Exklusivität zunehmend an Attraktivität verlieren.

Nachdem bereits in den 70er Jahren Kritik an der Pelztierzucht geübt wurde, nahm die weitere Diskreditierung der Pelzmode durch immer größer angelegte Kampagnen seinen Lauf. Gegen Ende der 80er Jahre schließlich gerieten Pelzmäntel und Stolen vollends aus der Mode und ließen die Umsätze regelrecht einbrechen. Der Pelzmantel wie die gesamte Pelzmode an sich erlebten erst nach 1995 ihre Renaissance was größtenteils auch auf die Zunahme von gefärbten und auf ungewöhnliche Weise kombinierte Pelze zurückzuführen war.

Im Jahr 2008 erreichte die internationale Pelzwirtschaft einen Umsatz von mehr als 14 Milliarden Dollar. Circa 6.500 Pelztierfarmen der EU beschäftigen etwa 30.000 Mitarbeiter. Auch heute gilt der Pelzmantel wieder als statusunterstreichendes edles Kleidungsstück, das durch die weitgehend von Hand ausgeführte sorgfältige und aufwändige Anfertigung die Trägerin – oder auch den Träger – zum Blickfang werden lässt. Ein hochwertig verarbeiteter Pelzmantel aus den derzeit bevorzugten Pelzarten wie unter anderem Bisam, Fuchs, Nutria, Nerz, Lamm und Zobel kann durch gute Pflege zum lebenslangen Begleiter werden.